Bioabfälle haben wir bisher über die Biotonne entsorgt. Jetzt haben wir uns eine Wurmkiste gebaut und zeigen euch in diesem Beirag wie ihr mit einfachen Materialien aus dem Baumarkt auch solch ein Wurmkiste bauen könnt.
Wofür braucht man eine Wurmkiste?
Eine Wurmkiste wandelt eure Bioabfälle (vorzugsweise rohe Gemüsereste) in Humus um. Dieser Humus liefert viele Nährstoffe für eure Pflanzen. Im Gegensatz zu einem Komposter könnt ihr die Wurmkiste auch in der Wohnung betreiben, denn es bildet sich kein übler Geruch und nimmt nur wenig Platz ein.
Zudem liefert die Wurmkiste wertvollen Wurmtee den ihr abfüllen und zum Düngen eurer Pflanzen verwenden könnt.
Zusätzlich könnt ihr noch die Kompostwürmer zum Angeln oder als Lebendfutter verwenden, denn diese vermehren sich bei optimalen Bedingungen sehr gut.
Wie funktioniert eine Wurmkiste?
In einer Wurmkisten siedeln sich neben den Kompostwürmern auch viele Bakterien an. Diese werden durch die Würmer verteilt und zersetzen nach einiger Zeit die Bioabfälle. Anschließend verwerten die Würmer den Rest und scheiden Extra bzw. Humus und Wurmtee aus.
Dabei solltet ihr alles immer feucht halten, da sonst bei Trockenheit der Lebensraum der Würmer und Bakterien zerstört wird. Auch ein zu saures Milieu, durch z.B. saures Obst ist nicht gut für die Würmer.
Außerdem solltet ihr die Wurmkiste in einer Umgebung mit ca. 20°C aufstellen und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.
Wurmkisten bauen
Wie immer listen wir euch hier ein paar Materialien auf die ihr gebrauchen könntet. Diese bekommt ihr in jedem gut sortierten Baumarkt oder auch direkt von Amazon (Affiliate-Links):
- Euro-Stapelbehälter
- Transportroller
- Hanfmatte
- Humusziegel
- Kompostwürmer
- Edelstahl Fliegengitter
- Auslaufhahn
Möbeltransportroller als fahrbarer Unterbau
Der Möbeltransportroller eignet sich gut dafür, das ihr die Kiste später leicht an einen anderen Ort bewegen könnt. Zusätzlich habe ich auf dem Transporter noch zwei Holzleisten verleimt und verschraubt, damit die Kisten nicht verutschen können.
Unterste Kiste als Auffangbehälter für den Wurmtee
Bei der untersten Kiste haben wir eine kleinere Kiste gewählt, da diese nur als Auffangbehälter für den Wurmtee dienen soll.
Auf den Fotos seht ihr das ich mit dem 3D Drucker einen Auslauf ausgedruckt habe. Allerdings könnt ihr hier auch einen fertigen Auslaufhahn anbringen. Oder ihr spart euch den Schritt und gießt den Wurmtee über die Kante aus. Ist zwar nicht so elegant funktioniert aber auch.
Weitere Kiste(n) vorbereiten
Die nächste Kiste ist etwas größer, da wir hier später die Kokoserde + Würmer + Bioabfälle + Kokosmatte unterbringen.
Damit nun der Wurmtee ablaufen kann müsst ihr in diese Kiste ganz viele Löcher bohren. Schaut euch die Fotos an, darauf seht ihr wie ihr die Löcher einzeichnen könnt. Anschließend bohrt ihr die Löcher mit einem 5mm Bohrer durch.
Für den Start reicht solch eine Kiste aus. Allerdings könnt ihr noch eine weitere Kiste mit Löchern vorbereiten und oben drauf stellen. Wenn dann die Würmer mit der 1. Kiste fertig sind wandern sie von alleine zur 2. Kiste. Dadurch spart ihr euch das Umsiedeln und könnt die erste Kiste mit dem fertigen Humus einfach wegnehmen.
Griffaussparungen der Kisten verschließen
An den Kisten gibt es Aussparungen, durch die Würmer, Erde, etc. durchfällt. Daher ist es sinnvoll diese Aussparungen mit dem Lochblech oder einem Gitter zu verschließen.
Ich habe dazu jeweils vier Löcher gebohrt und entsprechend zugeschnittene Gitter innen vor die Aussparungen geschraubt.
Wurmkiste befüllen
Die Kokoserde ist meisten ein gepresster Block, den ihr vorher erst noch mit ein paar Litern Wasser aufweichen müsst. Danach gebt ihr die Kokoserde in die 1. Kiste mit den gebohrten Löchern. Wer mag kann vorher noch eine alte Pappe oder Zeitungspapier hineinlegen, dann fällt die Kokoserde nicht gleich durch die Löcher in den Auffangbehälter.
Nun füllt ihr die Würmer ein und verteilt sie auf der Kokoserde. Eventuell findet ihr ein paar tote Würmer, diese könnt ihr entfernen.
Anschließend schneidet ihr ein passendes Stück von der Hanfmatte ab und legt sie oben drauf.
Jetzt das ganze noch etwas anfeuchten und ein paar Tage stehen lassen. Nach ca. 3 Tagen könnt ihr ganz langsam mit kleinen Mengen anfangen. Wenn ihr zufiel hinein gibt dann verfaulen euch die Reste.
Habt also Geduld und verfolgt unsere nächsten Beiträge, in denen wir euch unter dem Schlagwort Wurmkiste zeigen wie sich unsere Wurmkiste entwickelt.
Hi,
war gerade am durchsehen von Wurmkisten, da ich nächster Zeit auch eine bauen möcht. Diese Seite hat mir gut gefallen. die Bauanleitung ist sehr einfach dargestellt und die Materialien
preiswert.
Bin nun erst Einsteiger bin hier noch am Überlegen wegen der Boxengröße für den Anfang.
1. 40/30/11,7 cm
oder
2. 40/30/17 cm
Über eine Rückinfo zwecks Erfahrungsbericht würde ich mich sehr freuen
L.G.
Herbert
p.p.s. nicht erschrecken erster Kommentar
Hallo Herbert,
ich würde die 11,7cm hohen Boxen empfehlen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sehr lange dauert bis eine Kiste voll wird. Die weniger hohen Boxen bekommt man schneller voll, so dass man dann früher die nächste Box für den Wechsel drauf stellen kann.
Viele Grüße
Andreas Kurm
Hallo,
tolle Anleitung, super gegliedert und einfach nachzuvollziehen. Eine Frage sei dem Anfänger erlaubt. Kriechen die Würmer denn nicht durch die Löcher in die untere Kiste und sterben in der Flüssigkeit?
Grüße
Matthias Schmidt
Wir hatten ganz am Anfang mal zwei Würmer die neben der Kiste auf den Fliesen lagen, aber in der unteren Kiste habe ich noch keine gesehen.
Hallo, tolle Anleitung. Noch eine Frage. sind deine Würmer auch auf Erkundungstour gegangen? Wir habe seit 10Tagen ein paar Würmer allerdings in einem Eimer (Selbe Idee wie Du) aber die würmeln sich durch die Löcher. Dann haben wir Fleigengage dran gemacht, die finden sie auch super und würmeln sich auch da durch.
Hallo Peggy,
bei uns sind bis auf zwei alle Würmer drinnen geblieben.
Ich könnte mir vorstellen, das wenn zu viele Würmer auf zu kleinem Raum sind, dass sie dann eher auf Erkundungstour gehen.