In 4 Std. von Köln bis Berlin und weiter in überfüllten Zügen bis nach Usedom. Am Ende konnten wir noch einen schönen Strandspaziergang an diesem 1. Urlaubstag machen.
Die Anreise
Montag früh geht es los, sehr früh! Um 5:06 Uhr geht es mit der S-Bahn von Spich zum Kölner Hbf. Von hier fahren wir ohne Zwischenhalt mit dem ICE Sprinter in 4 Stunden nach Berlin. Wir haben uns, in der 2. Klasse, einen Tisch mit vier Sitzplätzen reserviert. Der Zug ist pünktlich, ziemlich gut gefüllt, Steckdose am Platz und gratis WLAN. Eine super entspannt Fahrt, wir können uns zwischendurch die Beine vertreten und die Zeit vergeht sehr schnell. So könnte es weiter gehen!
Sitzplatzreservierung im ICE vs. überfüllte Regionalbahn
Am Berliner Hbf haben wir ungefähr 10 Minuten, um von Gleis 3 auf Gleis 6 zu wechseln. Da wir alle Rücksäcke haben, ist das Umsteigen kein Problem. Aber schon als wir mit dem ICE in den Bahnhof einfahren und ich aus dem Fenster schau, sehe ich das Chaos auf Gleis 6. Auf den RE3 nach Stralsund warten schon 2-3 Schulklassen, einige Radreisende und jede Menge Reisende, die auch a die Ostsee wollen. Zu allem Überfluss ist der Zug schon zu gut 80 % besetzt, als er am Bahnhof eintrifft und einige Fahrgäste ausgestiegen sind. Es ist ein doppelstöckiger Zug. Uns treibt es direkt nach oben, aber auch da ist kein Sitzplatz mehr frei.
Unser Glück: Der freie Bereich zwischen Treppe und den ersten Stuhlreihen, der für Gepäck gedacht ist. Drei können am Boden sitzen, einer sitzt auf einer Plastikabdeckung und trotzdem ist noch ein Gang frei und wir behinderten keinen. Und das jetzt 2,5 Stunden, herzlichen Glückwunsch! Schnell ist die komplette Treppe besetzt, einige sitzen auf der Zwischenebene auf Koffern vor der Toilette im Gang oder müssen oben bei uns zwischen den Sitzen auf dem Gang stehen. Es sieht wahrscheinlich im ganzen Zug genauso aus oder schlimmer (das hören wir dann später in den Durchsagen).
Während der 2,5 Stunden Fahrzeit hält der Zug grob geschätzt 15 Mal bis zu unserer Haltestelle Züssow. Die erste Haltestelle Berlin Gesundbrunnen fällt wegen “technischer Probleme” aus, meine Meinung: nur ein Vorwand der Deutschen Bahn, es passt ja sowieso keiner mehr in den Zug, die Leute an der Haltestelle haben Pech. Leider fuhr der nächste Zug erst 2 Stunden später, ein weiterer Grund das er so voll war.
Auf dem Boden sitzend haben wir das Beste aus der Situation gemacht, um 12 Uhr gab es Mittagessen (lecker belegte Toasts, Gemüse und Schokokekse). Einziges Problem fast jede Haltestelle kam die Durchsage “Bitte machen sie die Türen frei, sonst können wir unsere Weiterfahrt nicht fortsetzen”. So haben wir immer wieder 1-2 Minuten Verspätung angesammelt. Am Ende waren es 15 Minuten.
Anschlusszug verpasst
In Züssow ist gut die Hälfte des Zuges inklusive der 2-3 Schulklassen ausgestiegen. Die RB 23 Richtung Swinemünde unser Anschlusszug der Usedomer Bäderbahn hatten alle Reisenden verpasst, also gut 50 Minuten im Nichts warten und hoffen, dass wir im nächsten Zug mitfahren können und der Zug nicht überfüllt ist.
Um es kurz zu machen: Der Zug kam pünktlich, komplett leer, wir hatten 3 Sitzplätze und fast alle Reisenden sind mitgekommen. Bei der Abfahrt hatten wir 5 Minuten Verspätung, da es dauerte die Personen in den Zug zu verteilen (reinzuquetschen). Die Zugfahrt dauerte bis Zinnowitz 40 Minuten und ist landschaftlich sehr schön.
Campingplatz Pommernland
Vom Bahnhof zum Campingplatz läuft man etwa 20 Minuten und da wir vor 4 Jahren schonmal da waren kannten wir den Weg schon.
Bei der Anmeldung wurden wir freundlich begrüßt und konnten nach kurzen Formalitäten zu unserer Mietunterkunft gehen.
Die Schäferhütte Nr. 1 heißt “Shaun” und hat wie alle Schäferhütten zwei Hochbetten, einen Schrank, mehrere Steckdosen, einen Esstisch mit Bänken und direkt davor eine Terrasse mit Tisch und Bänken. Alles was wir für eine Woche auf dem Campingplatz brauchen.
(Auf der Terrasse sitze ich gerade gemütlich und schreibe am Blog)
Vorräte auffüllen und dann ab ans Meer
Die Kinder sind müde und k.o., deshalb machen sich Andreas und ich auf den Weg zum Supermarkt, Abendessen und Frühstück besorgen. Der Weg dorthin dauert nur eine Viertelstunde und schwer bepackt geht es zur Hütte zurück. Die Kinder sind wieder fit und wollen natürlich direkt an den Strand. Das Wetter ist wolkig und mit 21 Grad nicht unbedingt bade tauglich, deshalb wird es ein ausgedehnter Strandspaziergang Richtung Seebrücke und auf den Rückweg am Spielplatz vorbei durch die Stadt zum Campingplatz zurück.
Nachdem Abendessen und mehreren Spielerunden endet unser erster Urlaubstag, bei dem das Wort “Urlaub” noch viel zu kurz gekommen ist!
Alle Beiträge aus unserem Urlaubstagebuch findet ihr hier: Familienurlaub Ostsee 2023
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