Anfang letzten Jahres haben wir uns auf die Wanderung entlang des Natursteig Sieg begeben. Der Natursteig Sieg ist ein Premiumwanderweg, der durch die idyllischen Wälder und über die Hügel der Region führt.

Los ging es am Samstag den 26. Februar, mit meinem Mann bei sonnigem, kaltem Wetter am Bahnhof Spich, von dort sind es nur 8 Minuten oder 2 Stationen bis zum Bahnhof Siegburg.

Die Zubringer vom Bahnhof zum Start der Etappe sind immer mit gelben Schildern markitert, die eigentliche Etappe wird blau gekennzeichnet. Das ist meiner Meinung nach auch ein großer Pluspunkt des Natursteigs Sieg das die Etappen immer an Bahnhöfen beginnen und Enden.

In Siegburg geht es erstmal am Mühlengraben Richtung Michelsberg, man könnte doch einen kleinen Anstecher auf den Berg machen um die Aussicht zugenießen, aber wir sind auf der Route geblieben, zum einen waren wir schon oft auf dem Michelsberg, zum anderen lang noch ein weiter Weg vor uns.

Die Etappe 1 startet im Siegburg Stadtteil Wolfsberg an einem alten Steinbruch, dort hat man einen schönen Ausblick auf den Michaelsberg, denn man öfter auf der Etappe entdecken kann.

Nach wenigen Minuten kann man das erste Mal die Sieg entdecken. Der Weg führt durch eine Baumallee und dann an einem Seniorenpflegeheim vorbei. Um ehrlich zu sein hat die Strecke bis dahin nichts mit einem Natursteig zutun und ist auch nicht besonders spannend.

ABER hinter dem Seniorenheim und dem kleinen Erlebnisgarten fängt ein kleiner, schmaler Waldweg an (keine Straße, keine Autos, keine Häuser mehr). Zwei, drei Schritte in den Wald und schon war um uns herum nur noch Vogelgezwitscher zuhören.

Ab hier hat das Wandern für mich erst richtig angefangen, es ging über größere und kleinere Waldwege (Singletrails, 20-30 cm breit gelaufene Pfade mitten durch den Wald) durch einen sehr schönen Wald der sich irgendwo zwischen Winterschlaf und Frühlingserwachen befand.

Plötzlich kamen wir an einer Hauptstraße raus und befanden uns im Siegburger Stadtteil Kaldaun. Meinem Mann war natürlich klar wo wir rauskommen 🙊, ich war so mit schauen, hören, fühlen und riechen im Wald beschäftigt das ich etwas überrascht war.

Zum Glück kreuzt man die Hauptstraße nur kurz und läuft dann hinter der Siedlung am Waldrand entlang. Und dann beginnt der Weg Richtung Wahnbachtalsperre und auch die ersten Höhenmeter sind zuerklimmen.

Auf einer Bank in der Sonne gab es erstmal warmen Tee und eine kleine Stärkung. Der Natursteig Sieg führt nicht direkt bis zur Staumauer, aber wer sie nicht kennt kann auch hier wieder einen kleinen Umweg laufen.

Vorbei am Wahnbach und einem schönen Spielplatz kommt das erste größere “Erlebnis“.

„ERLEBNISSE sind bei unseren Kindern, ein wichtiger Grund mit uns mitzuwandern. Denn nur sie machen den Weg spannend. Egal ob umgefallene Bäume zum drüber klettern, oder drunter kriechen, halb umgefallener Baum zum Kopf einziehen, Flußüberquerungen mit Brücke, losen Brettern, balancierend über Stöcken, wacklige Steine oder mit einem großem Sprung. Beliebte Erlebnisse sind auch durchweichte Waldwege bei denn man sich am Rand an Brombeerbüschen entlang hangeln muss🙄 oder zwischen Bäumen gespannte Seil, weil es den nackten Steilen Fels oder steile Hänge hoch oder runter geht. Bei mir ungebliebte Erlebnisse sind sehr, sehr schmale „Wege“ 🙀 die direkt an steilen Abhängen vorbeiführen.“

Auf Etappe 1 gibt es nur weniger Erlebnisse und dazu gehört eindeutig das gespannte Seil die Felswand hinauf. Wenn man das Seil noch nicht gesehen hat fragt man sich im ersten Moment: Wo geht der Weg weiter?

Der weitere Weg Richtung Hennef führt an einem sonnigen Weg entlang mit schönen Aussichten und gemütlichen Bänken. Hier endet die erste Etappe und die gelbe Zubringerstrecke zum Hennefer Bahnhof beginnt.

Offizell heißt es Zuweg und er ist in diesem Weg sehr lang und führt den ersten Kilometer bergab, d.h. bei Etappe 2 geht man den gleichen Zuweg wieder zurück (nur bergauf) um zum Start der 2. Etappe zukommen.

Auch wenn der Zuwegvsehr lang ist, ist er trotzdem schön, vorbei an einem Ausflugslokal (Sieglinde, noch in Winterpause), geht es über die Sieg und dann entlang der Sieg in die Hennefer Innenstadt natürlich nicht zum Bahnhof, sondern erstmal ins Café das hart verdiente Stück Kuchen essen und einen warmen Cappucino ☕️ zutrinken.

Zum Hennefer Bahnhof sind es von dort nur 5 Minuten zu Fuß und jetzt dauert die Heimfahrt schon 13 Minuten oder 3 Stationen bis Spich.

Die 1. Etappe ist geschafft und hat die Lust geweckt den Natursteig Sieg weiter zuwandern. Wenn man sich die Streckenverläufe anschaut wird einem schnell klar das es hier nicht darum geht von der Mündung Richtung Quelle zuwandern, sonder die schönsten Orte entlang der Sieg zu entdecken. Es gibt viele Kurven, Umwege und Schleifen auf der Strecke. Dies gibt Wanderern, aber die Möglichkeit Stecken zu verändern, z.B. abzukürzen, kleine Abstecher zu POI zumachen oder an schönen Tagen auch mal 1,5 Etappen zuwandern.

Wenn es wärmer wir haben wir uns überlegt mit Hängematte 🏕im Wald zu übernachten und an einem Wochenende so 2 Etappen am Stück zuwandern, mal schauen ob es klappt.